Ergebnisbericht zum Workshop: Photovoltaik auf und an kommunalen Gebäuden in Dresden durch Stadtratsbeschluss

26. Februar 2018
VEE Workshop 01.02.2018

Workshop 01.02.2018_0.jpgMit Stadtratsbeschluss vom 17. August 2017 (SR/041/2017) hat die Landeshauptstadt Dresden den Oberbürgermeister beauftragt, bei allen zukünftigen Hochbauten der Stadt und der städtischen Unternehmen die Nutzung von Solarenergie technisch vorzusehen und vorzubereiten. Weiter war eine Liste von nach Solarkataster geeigneten Gebäuden der Stadt und der städtischen Unternehmen zur Erzeugung und Nutzung von erneuerbarer Energie bis zum 31.10.2017 zu erstellen und zu veröffentlichen. Es sind jährlich mindestens 10 der für Solarenergie nutzbaren Gebäudeflächen als Pachtflächen öffentlich neu auszuschreiben, und innerhalb von 6 Monaten nach Ausschreibungsende zu vergeben, wenn für diese Flächen keine städtische Eigennutzung vorgesehen wird.

Die VEE Sachsen e.V. hat am Donnerstag, den 01.02.2018, 19:30 Uhr, zum Workshop eingeladen. Der Workshop fand im Kunstraum Dresden, Schützenplatz 1, 01067 Dresden, statt. Ca. 25 Teilnehmer haben an dem Workshop unter ausgesprochen aktiver Beteiligung teilgenommen.

Zunächst hatte Dr. Peter Volkmer zum Hintergrund des Stadtratsbeschlusses berichtet und dessen Inhalt dargestellt. Hiernach hat Bürgermeisterin Eva Jähnigen, Beigeordnete für Umwelt und Kommunalwirtschaft, im Rahmen einer Präsentation eine kurze Darstellung zum Klimaschutzprozess der Stadt Dresden getätigt und zum Stand der Umsetzung des Stadtratsbeschlusses berichtet.

Im anschließenden Austausch waren die Teilnehmer eingeladen, Ihre Wünsche bezüglich des Ausschreibungsdesigns einzubringen und zu diskutieren. Der Workshop war für alle Akteure und Interessierte offen und kostenfrei. Die Moderation des Abends erfolgte durch Andreas W. Poldrack von der Geschäftsstelle der VEE Sachsen e.V..

Ergebnis

Durch Bürgermeisterin Eva Jähnigen wurden im Rahmen ihrer Präsentation drei Fragen an die Teilnehmer gerichtet:

  • Was ist aus Ihrer Sicht wichtig für die erfolgreiche Ausschreibung kommunaler Flächen?
  • Welche Kommunen haben hier aus Ihrer Sicht in den letzten Jahren erfolgreich Potenziale erschlossen?
  • Welche Empfehlungen geben Sie?

Die Teilnehmer des Workshops haben ihre Gedanken hierzu vorgebracht und diskutiert. Diese wurden dann gesammelt. Die nachfolgende tabellarische Übersicht gibt dies wieder.

Der Vollständigkeit halber wird darauf hingewiesen, dass es sich bei der nachfolgenden Darstellung um keine Empfehlungen der VEE Sachsen e.V. handelt, es sich vielmehr um die gesammelten Beiträge der Teilnehmer des Workshops handelt. Soweit ein Vorschlag der Teilnehmer unter diesen strittig war bzw. blieb, ist dies kenntlich gemacht („*** strittig“).

Welche Kommunen haben hier aus Ihrer Sicht in den letzten Jahren erfolgreich Potenziale erschlossen?

Freiburg im Breisgau


Kampagne „Dein Dach kann mehr“

Eine Kampagne der Stadt Freiburg mit der Energieagentur Regio Freiburg GmbH und fesa e.V. zur Förderung von Photovoltaik auf Freiburger Dächern.

http://www.freiburg.de/pb/,Lde/1071692.html

Leipzig


Solar City Leipzig e.V.

Frau Christiane Webel

Otto-Schill-Str. 1

04109 Leipzig

Deutschland

Telefon: 03 41 - 99 99 750

E-Mail: webel@solarcity-leipzig.de

Web: www.solarcity-leipzig.de

Hinweis: Die Domain ist nicht mehr erreichbar. Hier bleibt zunächst offen, ob der Verein noch aktiv ist.

Berlin

Bürgerenergie mit Beteiligung der Stadt

http://www.buerger-energie-berlin.de

München

Bürgerenergie mit Beteiligung der Stadt | „Bürgerenergiegenossenschaft BENG eG“

http://www.beng-eg.de/

Berlin

BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM)

https://www.bim-berlin.de/unternehmen/klimaschutz/

Was ist aus Ihrer Sicht wichtig für die erfolgreiche Ausschreibung kommunaler Flächen?

Welche Empfehlungen geben Sie?

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monetäre vs. nicht-monetäre Kriterien

  • Bürgerbeteiligung
  • CO2-Einsparung
  • Was passiert nach 20 Jahren
  • Schrägdächer und begrenzte Dachdurchdringung
  • Modelle: Stadt Betreiber und Investor Pächter („Pachtmodell“)

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Flächen mit optimalen Rahmenbedingungen ausschreiben

  • Also Flächen, welche „sich rechnen“ und so auch einen monetären Anreiz schaffen, insbesondere bei den ersten Ausschreibungen

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„Pachtmodell“ vs. kommunaler Versorger

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Ausschreibung mit Angabe zur Eigenversorgung

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„Carbon Foot Print der PV-Anlage“

*** strittig

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Ausschreibung einfach halten

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Ausschreibung auf 30 Jahre mit Ertragsbeteiligung

bzw. 20 Jahre fix und 10 Jahre mit Ertragsbeteiligung

*** strittig

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Lokale Investoren / Akteure bevorzugen

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Kriterien der Langlebigkeit, Gewährleistung, Verfügbarkeit berücksichtigen

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Möglichkeit gewähren, ein Nebenangebot abzugeben

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Dienstbarkeit als Sicherheit für den Pächter

Klären, was passiert, wenn Reparatur-Maßnahmen auf den Dächern bzw. Flächen notwendig werden

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Varianten ermöglichen

  • Pacht fix oder variabel
  • Einmalzahlung fix 4 Euro pro Jahr und kWp auf 20 Jahre

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Das Erfordernis „keine Dachdurchdringung“ soll nur für Flächendächer gelten

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Klären welche Versicherungen notwendig sind und ob dies ggf. über die Stadt günstiger erlangt werden können

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Betreiberhaftpflicht -> üblich ist wohl pro 500 kWp 1.000 Euro bei Schadenssummen im Bereich 1 Mill. bis 5 Mill.

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Aus den Ausschreibungsunterlagen sollen sich die zu beachtenden Besonderheiten (z.B. Blitzschutz) ergeben

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Möglichkeit der Verbindung mit einer Stromtankstelle

*** strittig

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Vorkehrung treffen, dass nicht alle Angebote eines Bieters bezuschlagt werden (mit kleinen Losen beginnen)

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Frage der Schneeberäumung klären

Der Ergbnisbericht wurde an die LH Dresden übermittelt. Auf der Vorstandssitzung am 07.02.2018 hat der Vorstand der VEE Sachsen e. V. die Beteiligung und die Ergebnisse des Workshops ausgewertet und der Stadt weiter signalisiert mit „Rat und Tat“ bei der weiteren Umsetzung Stadtratsbeschlusses zur Verfügung zu stehen.

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