Bruttosozialprodukt und Energieverbrauch (Grafik:BP)
Die heute veröffentlichte Studie "BP Energy Outlook" zeigt den „wahrscheinlichsten" Pfad für die globale Energielandschaft über die nächsten 20 Jahre auf. Die Experten des fossilen Energiekonzerns erwarten einen starken Anstieg der Energie-Nachfrage und der Preise. Sie prognostizieren, dass der weltweite Energieverbrauch im Jahr 2035 um ein Drittel höher sein wird als heute. Trotz des stark steigenden weltweiten Bruttoinlandsprodukts, dem Gesamtwert aller Güter, Waren und Dienstleitungen eines Jahres wird der Primärenergieverbrauch im Vergleich dazu etwas schwächer ansteigen. Besonders die OECD-Länder, zu denen auch Deutschland gehört, werden dagegen kaum noch zum Anstieg des Energieverbrauchs beitragen.
Auch 2035 werden nach Ansicht der BP-Experten die fossilen Energien mit 80% am Primärenergieverbrauch den mit Abstand größten Anteil haben. Der Energiemix wird sich aber signifikant ändern. Bei den fossilen Energien wird der Anteil von Erdgas stark steigen, Erdöl wird konstant bleiben und der Verbrauch von Kohle wird stark zurück gehen. Die Erneuerbaren Energien werden auf das Vierfache ansteigen. Weltweit werden Sie im Jahr 2035 aber nur einen Anteil von etwa zehn Prozent erreichen.
Der Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid wird laut BP-Studie zwar nicht mehr so schnell steigen - aber trotzdem werden im Jahr 2035 noch immer 20 Prozent mehr Kohlendioxid ausgestoßen als heute. Auch nach dem Klimaschutz-Abkommen von Paris werden daher weitere politische Schritte notwendig sein.
Im vergangenen Jahr 2015 sind in Sachsen 30 Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 69 Megawatt errichtet worden. Das sagte VEE-Windenergie-Experten Hans-Jürgen Schlegel auf der Pressekonferenz zur Vorstellung der von den Grünen im Landtag beauftragten Studie. Das klingt erst einmal sehr gut. Es reicht aber nach einhelliger Meinung vieler Experten bei weitem nicht aus um die Energiewende in Sachsen an das Bundesniveau heranzuführen. Noch immer ist Sachsen eines Der Schlusslichter im bundeweiten Vergleich und ist zudem noch Nettozahler. Denn so sagt Dr. Gerd Lippold von den Grünen bekommt Bayern mit seinen vielen Solaranlagen einen großen Anteil aus dem EEG-Topf ausgezahlt. Geld, dass jeder Bürger vorher mit seiner EEG-Umlage auf den Strompreis eingezahlt hat. Wegen der verfehlten sächsischen Politik kann der Bürger hierzulande aber leider nicht davon profitieren. [...]
Referat von Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Schlegel, Referent Klimaschutz a. D. Mitglied der VEE Sachsen e. V.
Am letzten Dienstag fand im Rahmen des Dresdner Energiedialogs im DREWAG- Treff (World-Trade-Center) eine Veranstaltung zum Thema:
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Sachsen - Bilanz 2014/2015 und wie stehen die Zukunftsaussichten?
statt. Im Laufe des Vortrags wurde schnell klar: Sachsen kann auf Fortschritte in der Nutzung der Erneuerbaren Energien verweisen, hinkt aber den anderen Bundesländern, vor allem in Ostdeutschland hinterher. Zwischen dem Anteil am Stromverbrauch 2015 zwischen dem Bund und Sachsen liegen rund 4 Prozentpunkte. Der Nachhall der bisher verfehlten sächsischen Energiepolitik, die bis zum Herbst 2014 verfolgt wurde, ist noch nicht überwunden. Die in Deutschland beschlossene Energiewende gilt jedoch auch für Sachsen. Dazu kommen die Klimaschutzverpflichtungen aus dem Weltklimavertrag vom Dezember 2015 in Paris. Ein Zurück kann es nicht geben. Der Referent Hans-Jürgen Schlegel hat sich in seinem Vortrag auf die Ergebnisse der Studie „Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Sachsen“ beziehen, die die VEE im Auftrag der Sächsischen Landtagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen erstellt hat. Dabei wird er auch auf grundsätzliche Fragestellungen eingehen wie: Was ist notwendig, damit Sachsen den Anschluss schafft und wie gelingt es, die Bürgerinnen und Bürger stärker als bisher in die Verfolgung dieser Zielstellungen einzubeziehen?
Im Auftrag von Bündnis 90/DIE GRÜNEN hat der Energieexperte Hans-Jürgen Schlegel gemeinsam mit Matthias Gehling (beide VEE Sachsen e.V.) eine Studie zur Entwicklung der Erneuerbaren Energien in Sachsen erstellt. Die Ergebnisse zeigen eindeutig auf, dass das Braunkohleland Sachsen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien ohne Ziel da steht. Diese Tatsache ist nicht nur traurig sondern auch gefährlich für die Zukunft des Freistaates.