Die Vereinsgründer berichten von der Aufbruchstimmung zu Beginn der 90er Jahre. Jede Veränderung wurde begeistert begrüßt, so auch der Bau von Windkraftanlagen. In dieser beinahe euphorische Atmosphäre ergriffen elf tatkräftige Herren - Dr. Wolfgang Daniels (bis heute Präsident der VEE Sachsen), Günter Keil, Prof. Dr. Werner Neidel, Sigmar Kühl, Bernd Göpfert, Hubert Himmelreich, Dr. Michael Kubessa, Thilo Lehmann, Markus Reichel, Dr. Rainer Sack und Wolfgang Schumann - die Initiative und gründeten am 18. März 1995 den Verein mit Namen Vereinigung zur Förderung der Nutzung Erneuerbarer Energien Sachsen.
Noch bevor am 28. August 1995 die VEE Sachsen mit der Anschrift Gutenbergstraße 6 in Dresden ins Vereinsregister eingetragen wurde, berichtete Thomas Exner am 27. April 1995 in der Freien Presse unter der Überschrift „Neues Dach für erneuerbare Energien – Verein will Bemühungen um Ausbau sanfter Energieerzeugung bündeln“ über den fachübergreifenden Zusammenschluss von Anbietern, Projektanten, Anwendern und Betreibern alternativer Energieanlagen auf Landesebene – der erste dieser Art in Deutschland. Als wichtigste Aufgaben werden eine fachlich qualifizierte Beratungstätigkeit, die Information der Öffentlichkeit und die sachorientierte Diskussion auf allen Entscheidungsebenen genannt. Auf dem Programm des ersten Seminars, welches der Verein bereits am 6. Mai 1995 veranstaltete, stand neben Informationen über Wasser- und Solarenergie sowie erneuerbaren Biobrennstoffen auch ein Meinungsaustausch mit den Energiepolitischen Sprechern der Landtagsfraktionen.
Das Netzwerk, dessen Zentrum die VEE Sachsen e.V. bildet, ist gewachsen und reicht über die Grenzen Sachsens hinaus. Studien, Informationsbroschüren und -flyer zu vielfältigen Themen wurden erarbeitet und veröffentlicht. Neben dem Informationsangebot stehen Bildung und Forschung ganz oben auf der Agenda und es gibt fruchtbare Kooperationen mit Instituten und Bildungsträgern. Die politische und fachliche Arbeit ist nach wie vor eine der wichtigsten Aufgaben der VEE Sachsen e.V. und findet Ausdruck in Podiumsdiskussionen, Stellungnahmen, Presseerklärungen, persönlichen Gesprächen mit den Energiepolitischen Sprechern der Parteien u.v.m.. Darüber hinaus wird bei öffentlichen Veranstaltungen, wie z.B. den Jahrestagungen der VEE Sachsen das Neueste aus den Bereichen der Erneuerbaren Energien präsentiert. Die Geschäftsstelle, welche seit 1. Juni 2000 im Umweltzentrum Dresden zu finden ist, trägt dabei zur kontinuierlichen inhaltlichen Arbeit der VEE Sachsen bei und ist wichtige Kontaktstelle für alle Mitglieder, Vertreter aus Wirtschaft und Politik und interessierte Bürger.
Im Oktober 1995 schrieb ein führender Politiker Sachsens in einem Brief an den Präsidenten der VEE Sachsen e.V.:
„Eines der drängenden Probleme unserer Zeit ist der Umweltschutz. Gerade in den neuen Ländern haben wir 40jährige Versäumnisse aufzuholen. Die Nutzung alternativer, erneuerbarer Energiesysteme ist vorrangiges Ziel der Politik unseres Freistaates.“
Wir, die VEE Sachsen e.V. nehmen dies ernst und werden uns weiter dafür einsetzen, dass diesen Worten auch Taten folgen. Der Klimaschutz und damit der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist dringender den je.
Zum 25. Jubiläum wollen wir mit einem Film eine Einblick in die Arbeit der VEE Sachsen e.V. und die Entwicklung der Erneuerbaren Energien in Sachsen geben, Danke sagen und motivieren, in Zukunft aktiv mitzuwirken.
Ein kleiner Vorgeschmack ist hier zu finden, der ganze Film soll Ende 2020 fertig sein:
Gemeinsam mit der Agentur für Erneuerbare Energien und dem Energy Saxony e.V. lädt die VEE Sachsen e.V. am Mittwoch, den 06. Juni 2018, in der Zeit von 09:30 bis 17:30 Uhr zur Veranstaltung "Innovationen durch dezentrale Erneuerbare Energien" in die Börse nach Dresden ein:
Das Innovationspotenzial der dezentralen, erneuerbaren Energieversorgung ist enorm. Es gilt, insbesondere die Perspektiven für Kooperationen zwischen Energiewirtschaft, mittelständischen Industrie- und Gewerbeunternehmen und Startups sowie Bürgerinnen, Bürgern und Kommunen aufzuzeigen. Die Regionalveranstaltung „Innovationen durch dezentrale Erneuerbare Energien“ gibt den innovativen Beispielen für eine dezentrale Energieversorgung eine Stimme. Neben einem Blick über den landespolitischen Tellerrand hinaus, beschäftigt sich die Veranstaltung mit spezifischen Herausforderungen und Chancen der Energiewende für Ostdeutschland.
Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Mehr Informationen zu der Veranstaltung und das Anmeldeformular für die Exkursion finden sie hier.
Mitschnitt des Fachvortrages „Deutschland im siebten Jahr der Energiewende – Wo steht Sachsen?“ von Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Schlegel, Referent Klimaschutz a. D., zur VEE Sachsen e.V. Jahrestagung 2017 am 10. März 2017 in der Gläsernen Manufaktur.
Seine zentrale Botschaft:
2035 muss entgültig Schluss sein mit der Kohleverstromung! Das ist der letzte Termin.
Die Jahrestagung der VEE Sachsen e.V. am 10. März 2017 in der Gläsernen Manufaktur stand unter der Überschrift „Phase 2 der Energiewende - Erneuerbare Energien & Elektromobilität in Sachsen“. [...]
AUKTIONEN FÜR ERNEUERBARE ENERGIEN IN POLEN: Welche Faktoren sind bei der Festlegung von Angebotspreis und -volumen zu beachten?
Neben der EEG-Novelle in Deutschland, das in Zukunft über Ausschreibungen und Auktionen die Höhe der EEG-Einspeisevergütung festlegen will gibt es auch in Polen Bemühungen die Erneuerbaren in den konventionellen Strommarkt zu integrieren. Um über die neuen Regelungen zu informieren organisiert das VEE-Mitglied DREBERIS ein Fachseminar. Denn mit der Einführung des Auktionsmodells stehen Projektentwickler und Investoren in Polen vor ganz neuen Herausforderungen. Anlagen mit einer installierten Leistung von mehr als 500 kW, die eine Auktion gewinnen, erhalten über 15 Jahre einen Contract of Difference (COD). Dennoch unterliegt die nach einer gewonnenen Auktion zu erwartende Vergütung bestimmten Risiken, die bereits bei der Angebotsabgabe adäquat zu berücksichtigen sind. [...]
Zum dritten Mal trafen sich die Vertreter der ostdeutschen Unternehmen in Leipzig zum ostdeutschen Energieforum. Eingeladen hatten die Unternehmerverbände Ostdeutschlands und die IHK Leipzig. Laut Leipziger Volkszeitung waren etwa 300 Teilnehmer anwesend, die den Schulterschluss der Unternehmerverbände mit der Braunkohleindustrie in Energiefragen vollzogen.
Die Forderungen des ostdeutschen Energieforums lassen keine Strategie erkennen wie die veraltete fossile Stromerzeugung mit ihren immensen finanziellen und gesundheitlichen Belastungen für die Menschen sinnvoll zurückgebaut werden kann. Im Gegenteil: Die Forderungen des Forums wird von Ministerpräsident Tillich untermauert, der davon überzeugt ist, "dass wir die Braunkohle noch viele Jahrzehnte brauchen". Das die Erneuerbaren Energien (EE) mittlerweile in Deutschland ein Drittel des Strommarkts ausmachen und für Versorgungssicherheit sorgen wurde ebenso ausgelassen wie die positiven Effekte der Erneuerbaren Energien für den Arbeitsmarkt. [...]
Die Region Dresden bildet wie in anderen Dingen auch wieder mal das Schlusslicht in Deutschland. Die Wichtigkeit, die der ostsächsische Stromkunde den Erneuerbaren Energien bei der Wahl seines Stromanbieters beimisst zeugt von ausgeprägter Gleichgültigkeit. Der typische Grünstromkunde, der auf Strom aus Erneuerbaren Energien und eine nachhaltige Ausrichtung des Anbieters setzt ist in Sachsen nur unterproportional vertreten. Die Untersuchung von statista, Focus und Frankfurter Allgemeine stützt sich auf 6.000 Befragte in ganz Deutschland mit 26.000 Urteilen. Die Studien-Teilnehmer wurden befragt, wie stark sie auf einer Skala von 1 („überhaupt nicht“) bis 5 („voll und ganz“) folgender Aussage zustimmen; „Bei der Wahl meines Stromanbieters achte ich darauf, dass der Anteil erneuerbarer Energien am Strom-Mix möglichst groß ist.“ Die Tendenz zeigt eine insgesamt schwächere Zustimmung in Ostdeutschland. Die schlechtesten Werte bekam unter anderem auch Sachsen mit stark unterdurchschnittlichen Werten in der Region Dresden. Eine kostenlose Leseprobe stellt statista hier zur Verfügung.
Im vergangenen Jahr 2015 sind in Sachsen 30 Windenergieanlagen mit einer Leistung von insgesamt 69 Megawatt errichtet worden. Das sagte VEE-Windenergie-Experten Hans-Jürgen Schlegel auf der Pressekonferenz zur Vorstellung der von den Grünen im Landtag beauftragten Studie. Das klingt erst einmal sehr gut. Es reicht aber nach einhelliger Meinung vieler Experten bei weitem nicht aus um die Energiewende in Sachsen an das Bundesniveau heranzuführen. Noch immer ist Sachsen eines Der Schlusslichter im bundeweiten Vergleich und ist zudem noch Nettozahler. Denn so sagt Dr. Gerd Lippold von den Grünen bekommt Bayern mit seinen vielen Solaranlagen einen großen Anteil aus dem EEG-Topf ausgezahlt. Geld, dass jeder Bürger vorher mit seiner EEG-Umlage auf den Strompreis eingezahlt hat. Wegen der verfehlten sächsischen Politik kann der Bürger hierzulande aber leider nicht davon profitieren. [...]
Referat von Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Schlegel, Referent Klimaschutz a. D. Mitglied der VEE Sachsen e. V.
Am letzten Dienstag fand im Rahmen des Dresdner Energiedialogs im DREWAG- Treff (World-Trade-Center) eine Veranstaltung zum Thema:
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Sachsen - Bilanz 2014/2015 und wie stehen die Zukunftsaussichten?
statt. Im Laufe des Vortrags wurde schnell klar: Sachsen kann auf Fortschritte in der Nutzung der Erneuerbaren Energien verweisen, hinkt aber den anderen Bundesländern, vor allem in Ostdeutschland hinterher. Zwischen dem Anteil am Stromverbrauch 2015 zwischen dem Bund und Sachsen liegen rund 4 Prozentpunkte. Der Nachhall der bisher verfehlten sächsischen Energiepolitik, die bis zum Herbst 2014 verfolgt wurde, ist noch nicht überwunden. Die in Deutschland beschlossene Energiewende gilt jedoch auch für Sachsen. Dazu kommen die Klimaschutzverpflichtungen aus dem Weltklimavertrag vom Dezember 2015 in Paris. Ein Zurück kann es nicht geben. Der Referent Hans-Jürgen Schlegel hat sich in seinem Vortrag auf die Ergebnisse der Studie „Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien in Sachsen“ beziehen, die die VEE im Auftrag der Sächsischen Landtagsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen erstellt hat. Dabei wird er auch auf grundsätzliche Fragestellungen eingehen wie: Was ist notwendig, damit Sachsen den Anschluss schafft und wie gelingt es, die Bürgerinnen und Bürger stärker als bisher in die Verfolgung dieser Zielstellungen einzubeziehen?
Im Auftrag von Bündnis 90/DIE GRÜNEN hat der Energieexperte Hans-Jürgen Schlegel gemeinsam mit Matthias Gehling (beide VEE Sachsen e.V.) eine Studie zur Entwicklung der Erneuerbaren Energien in Sachsen erstellt. Die Ergebnisse zeigen eindeutig auf, dass das Braunkohleland Sachsen beim Ausbau der Erneuerbaren Energien ohne Ziel da steht. Diese Tatsache ist nicht nur traurig sondern auch gefährlich für die Zukunft des Freistaates.