Braunkohle und die Zukunft der Lausitz
Am 18. Mai 2016 um 19 Uhr findet im Café des Bürgerzentrums Hoyerswerda, Braugasse 1 ein Podiumsgespräch zum Thema Braunkohle und die Zukunft der Lausitz statt.
Die Verantwortung die aus der Förderung der Braunkohle für zukünftige Generationen erwächst ist immens. Doch will sich niemand dieser Verantwortung stellen und es wird bis heute so weiter gemacht wie immer. Deutschland steht mit seinem nationalen ökologischen Fußabdruck knietief im Dispo. Das deutsche Konto ist hemmungslos überzogen - und dazu trägt zu einem großen Teil auch die Braunkohleförderung in der Lausitz bei.
Deutschlands ökologischer Fußabdruck in drei verschiedenen Darstellungen (Grafiken: footprintnetwork.org) |
Der global hectare (GHA) ist ein Maß für die flächengewichtete Biokapazität einer Region im globalen Vergleich. Jeder Bürger in Deutschland dürfte 2,3 Hektar brauchen, in Wahrheit braucht er aber jährlich 5,3 Hektar. So steht Deutschland mit seinem Defizit etwa auf gleicher Höhe wie Pakistan und Marokko. Denn sein ökologischer Fußabdruck ist bei weitem zu hoch. Das Land übersteigt seine eigene Biokapazität.
Bruttostromerzeugung in Sachsen: 78 % Braunkohle (SMWA) | Bilanz der Baunkohle etwa 11 ct/kWh Strom-Mehrkosten durch Umweltbelastung (UBA) |
Und bei der Kohle ist Deutschland Weltmeister! Ein Viertel der deutschen Treibhausgase stoßen die 30 größten Kohlekraftwerke aus. Die Fakten findet man im Kohleatlas. Und Sachsen spielt ganz vorne mit! Denn mit 78% Anteil an der Bruttostromerzeugung ist Sachsen deutscher Meister in der schmutzigsten Art der Stromerzeugung. Einen Aufschlag auf den Strompreis, der bei etwa 11 cent/kWh (Umweltministerium: 10,7 ct/kWh, Greenpeace: 8,8 ct/kWh) liegen müsste, gibt es nicht. Denn dann wären die Erneuerbaren ohne die regulative Strommarkt-Akrobatik von heute um ein Vielfaches günstiger als die konventionellen Energieträger.
Doch bei der Diskussion geht es nicht nur um die Umweltzerstörung und den Schaden für unser Klima. Gerade für die strukturschwache Lausitz ist ein Strukturwandel mit Augenmaß eine Überlebensfrage für eine ganze Region. Gelingt es die Bevölkerung stabil zu halten und der Region neue Attraktivität zu geben? Jedem der Beteiligten ist klar, dass es so wie heute nicht weitergehen kann. Doch wenn man sieht wie die verschiedensten Akteure der Lausitz "helfen" wollen und auf welchem Weg, dann beschleicht einem oft ein ungutes Gefühl.
Am 18. Mai 2016 um 19 Uhr findet im Café des Bürgerzentrums Hoyerswerda, Braugasse 1 ein Podiumsgespräch zum Thema Braunkohle und die Zukunft der Lausitz statt.
Hier werden der Präsident der VEE Sachsen e.V. Dr. Wolfgang Daniels, der Bundestagsabgeordnete Thomas Jurk und Dr. Günter Seifert sprechen. Das Bürgerteam SORVIA und die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung laden gemeinsam zu dieser Veranstaltung ein. Folgende Themen werden laut Veranstalter diskutiert:
Die Zukunft der Lausitz - mit oder ohne Kohle?
Ist dieses Entweder-Oder überhaupt real? Viele plädieren für den Status quo. Also alles soll so bleiben wie es in der Lausitz bislang mit der Kohleveredlung Tradition ist. Aber ist dieser Wunsch angesichts der weltweiten Energiewende überhaupt zukunftsfähig?