Staatssekretär Stefan Brangs

Windpotentialstudie Sachsen 2017

25. Oktober 2017

Präsentation Windpotentialstudie Sachsen 2017 Foto 02_0.jpgAm 25. Oktober 2017 wurde im Konferenzsaal der Sächsischen Aufbaubank die Windpotentialstudie für Sachsen präsentiert. Eingeladen hatte das Staatsministerium für Wirtschaft Arbeit und Verkehr (SMWA), welches diese im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens im Jahre 2016 in Auftrag gegeben hat. In rund einem Jahr erarbeitete die beauftragte WindSAX, ein Zusammenschluss von GEO-NET Umweltconsulting GmbH, IDU Ingenieurgesellschaft für Datenverarbeitung und Umweltschutz mbH und der VEE Sachsen e.V., eine Modellierung des mittleren Windfeldes in unterschiedlichen Höhen. Dieses qualitativ hochwertige Modell ist dazu geeignet, das Windfeld im komplexen Gelände des Freistaates Sachsen realistisch zu simulieren.

Staatssekretär Stefan Brangs eröffnete die Präsentation mit dem Zitat:

„Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern und die anderen Windmühlen.“

Er verwies damit auf den Klimawandel und die dringend notwendige CO²-Einsparung. Die Erneuerbaren Energien müssen vorangebracht werden und die Windkraft spielt dabei eine bedeutende Rolle. Mit den Worten „ja, wir müssen Windmühlen bauen“ sprach er sich dabei klar für einen weiteren Ausbau der Windkraft in Sachsen aus. Im Rahmen der besonderen Bedeutung der Regionalplanung sind dabei die unterschiedlichen Schutzbedürftigkeiten von Mensch und Natur zu berücksichtigen.

Staatssekretär Stefan Brangs erinnert an die Koalitionsvereinbarung der Landesregierung, wonach Sachsen sich beim Ausbau der Erneuerbaren Energien an am Ziel der Bundesregierung orientiert, was auch bedeutet, dass das Energie- und Klimaprogramm Sachsens (EKP) überarbeitet werden muss.

Er führte weiter aus, dass die Windpotentialstudie als praktisches Modell in Form einer Webanwendung sowohl den Regionalen Planungsverbänden, als auch interessierten Bürgern zur Verfügung steht. Den Regionalen Planungsverbänden wird ein Tool an die Hand gegeben werden, welches Planungssicherheit für die Windenergieanlagen schafft.

Im Anschluss stellte Dipl.-Geogr. Peter Trute (Geo-NET) die Studie vor. Berechnet wurde ein Modell mit einer Ausdehnung von 250 km x 190 km Fläche für Sachsen bei einem Raster von 100 x 100 Metern und unterschiedlichen Höhenabstufungen ab 50 Meter Höhe bis 200 Meter Höhe. Abgeglichen wurde das Modell mit Bestandsanlagen als Referenzanlagen. Bei der Erstellung des Windmodells zeigte sich als besondere Herausforderung für Sachsen die Heterogenität der Landschaft, hierfür wurden sog. „Windregionen“ gebildet.

Jedes Rasterfeld des Modells hat seine eigene spezifische Windstatistik und enthält Informationen wie die Windrose oder die Windgeschwindigkeit.

Peter Trute betonte, dass die Berechnung für Sachsen ein gute Windlage ergeben hat. Einem Teil der Flächen Sachsens kann sogar eine besonders gute Windlage bescheinigt werden.

  • Bei 50 Höhenmeter sind 75 % der Landesfläche mit 4,5 bis 5,5 m/s Windgeschwindigkeit zu qualifizieren.
  • Bei 170 Höhenmeter sind 80 % der Landesfläche mit 6,5 bis 7,5 m/s Windgeschwindigkeit zu qualifizieren.

Hieraus folgt, dass in Sachsen sehr auskömmliche Windverhältnisse herrschen. Bei 140 Höhenmeter wird die mittlere Windgeschwindigkeit von 5,5 m/s fast flächendeckend überschritten. Einzelne Regionen weisen dabei sogar eine überdurchschnittlich gutes Windpotential aus.

Dr. Dietmar Bothmer (IDU mbH) stellte sodann die Online-Tools vor. Der Windenergieatlas wurde in das bestehende Energieportal der Sächsischen Energieagentur SAENA GmbH integriert und ist so für jeden interessierten Bürger zugänglich:

•    http://www.energieportal-sachsen.de

Mit einem Klick in die Karte (mittleres Fenster) werden Zellinhalte mit weiteren Informationen angezeigt, wie zum Beispiel Windrose, mittlere Windgeschwindigkeit und mittlere Energiedichte.

Der die Modellberechnung begleitende Abschlussbericht ist ebenfalls frei zugänglich und hier zu finden:

•    http://www.energieportal-sachsen.de/SAENA/SAXWIND_SMWA_Abschlussbericht_WPS.pdf

Zusätzlich wurde für die Regionalen Planungsverbände ein schlankes Tool geschaffen, mit welchem für die Regionalplanung relevante Berechnungen durchgeführt werden können (z.B. Modellplanung eines Windparks). Ob dieses Tool auch weiteren Interessierten zugänglich gemacht wird, ist nach Auskunft von Staatssekretär Stefan Brangs noch offen.

Jörg Vieweg, Energiepolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, begrüßte die Windpotentialstudie als einen Meilenstein. Die Einbindung in das Energieportal sorgt für eine Transparenz und jeder Bürger kann sich nun informieren.

Auf Nachfrage stellte Stefan Thieme-Czach von der Sächsischen Energieagentur SAENA GmbH klar, dass die Windpotentialstudie keine grundsätzliche Auswirkung auf die derzeit laufende Regionalplanung hat, da die grundsätzliche Methodik für die aktuelle Regionalplanung feststeht. Gleichzeitig unterstützt die Windpotentialstudie aber die Regionalplanung bei der Schaffung einer größeren Planungssicherheit.

Staatssekretär Stefan Brangs betonte in diesem Zusammenhang, dass die Windpotentialstudie die sachliche Diskussion bezüglich der Windenergie in Sachsen unterstützt und voranbringt.

Dass eine solche Diskussion notwendig ist und den Worten Taten folgen müssen, haben wir mit unserer Kurzstudie zum Stand der Erneuerbaren Energien bereits zu Beginn des Jahres 2017 aufgezeigt. Im Bereich Windenergie hat Sachsen deutlichen Aufholbedarf. Das Potential für einen weiteren Ausbau der Windenergie in Sachsen ist vorhanden.

Das Ergebnis der Windpotentialstudie lässt hieran keinen Zweifel!

Staatssekretär Stefan Brangs und Dr. Wolfgang Daniels zum Stand der Energiewende in Sachsen | VEE-Jahrestagung 2017

28. Juni 2017

Dr. Wolfgang Daniels, Präsident der VEE Sachsen e.V., eröffnet die VEE-Jahrestagung mit mahnenden Worten zum Stand der Energiewende in Sachsen. Sein Fazit:

„Wir können damit konstatieren, dass es in Sachsen wirklich einen Stillstand gibt.“

Er fordert die Politik auf, den Worten Taten folgen zu lassen. Und - obwohl dies selbstverständlich sein sollte - stellt er noch einmal klar:

"Wir wollen keinen Strom für Elektroautos aus Kohlestrom, sondern wir wollen den Strom aus Erneuerbaren Energien, sonst ist die Sache auch nicht rund!"

Im Anschluss das Grußwort von Staatssekretär Stefan Brangs zur VEE-Jahrestagung 2017. Er positioniert sich klar für einen weiteren - dringen notwendigen - Ausbau der Erneuerbaren Energien in Sachsen:

„Die größte Herausforderung [in Sachsen] ist gewiss die ausstehende Überarbeitung des Energie- und Klimaprogrammes, ohne Frage. Es gibt dazu einen klaren Koalitionsauftrag, an den halte ich mich auch. Und ich kann an dieser Stelle nur so viel verraten: wir sind innerhalb der Staatsregierung auf einem guten Weg, dass wir eine Lösung finden werden, wie wir mit diesem doch schwierigen Thema auf Grundlage des Koalitionsvertrages umgehen können. Aber auch ein klares Wort: Natürlich ist es so, dass ich unzufrieden bin mit dem schleppenden Ausbau der Windenergie in Sachsen. Ich persönlich könnte mir da wesentlich mehr vorstellen.“

Die Jahrestagung der VEE Sachsen e.V. am 10. März 2017 in der Gläsernen Manufaktur stand unter der Überschrift „Phase 2 der Energiewende - Erneuerbare Energien & Elektromobilität in Sachsen“.

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