Sachsens Braunkohle – Mythos und Wahrheit
Ein Gastbeitrag von VEE-Mitglied Dipl.-Ing. Hans-Jürgen Schlegel, Referent Klimaschutz a.D.
Die Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen hat zusammen mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Landesverband Sachsen e.V. einen „Kohleatlas Sachsen“ erarbeitet und am 31. Mai 2017 veröffentlicht.
Auf 32 Seiten entzaubern die Autoren, zu denen auch Gerd Lippold, MdL und Jan Stoye von Bündnis 90/Die Grünen gehören, die von der Politik und Energielobby gepflegten Mythen der Braunkohle.
Zehn Schwerpunkte haben die Autoren ausgewählt. Mit ordentlich recherchierten Texten sowie eindrucksvollen Grafiken wurden den Mythen der Braunkohle die Fakten der Realität entgegengesetzt. Z.B. behaupten die Kohleverfechter immer wieder das Braunkohlestrom billig sei, was auf den ersten Blick für den Laien so aussieht. Doch bekanntlich sind alle externen Kosten der Braunkohleverstromung aus der Braunkohlerechnung verschwunden. Weder ist in dieser Rechnung die Rede von versteckten Subventionen, von den Kosten für Gesundheits- und Klimaschäden, noch werden die „Ewigkeitskosten“ einbezogen. Genau hier setzen die Autoren der Studie an und klären die Öffentlichkeit auf. Braunkohlebefürworter und Energiewendegegner verbreiten die Dauerthese von der Braunkohleverstromung als „Brückentechnologie“. Diese würde solange gebraucht bis die Erneuerbaren Energien marktfähig würden. Unter fairer Einrechnung aller Kosten sind die erneuerbaren Energieträger Wind, Sonne, Biomasse und Wasser längst marktfähig, nur haben sich hier Politik Energiekonzerne parteiübergreifend zusammen geschlossen, um das alte fossile Geschäftsmodell am Leben zu erhalten. Sachsen gehört zu den hartnäckigsten Bundesländern, die sich dem Klimaschutz verweigern.
Die Autoren haben in Gemeinschaftsarbeit eine wissenschaftlich fundierte Studie vorgestellt, die sowohl für die EE-Branche, als auch für die Politikverantwortlichen, mehr als lesenswert und vor allem nachdenkenswert ist.