VEE-Jahrestagung 2021: „Die Energiewende ist ein Mitmach-Projekt“
VEE Sachsen e.V.
Pressemitteilung 08/2021 vom 10.09.2021
16 Tage vor der Bundestagswahl lud die Vereinigung zur Förderung der Nutzung Erneuerbarer Energien (VEE Sachsen) e.V. zur Jahrestagung 2021. Dr. Simone Peter und Prof. Dr. Claudia Kemfert als Gastrednerinnen zeigten die Chancen der Energiewende auf. Anschließend diskutierten Bundestagskandidaten der Parteien die Perspektiven der deutschen und sächsischen Energiepolitik.
In Ihrem Grußwort rief Dr. Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbarer Energien, die Sachsen dazu auf, die Tradition als Energieland neu zu erfinden und sich auf den Weg nach morgen aufzumachen. Denn Erneuerbare seien ein Schlüssel einer erfolgreichen Klima- und Standortpolitik:
- Sie liefern bereits heute Wertschöpfung und damit auch sichere Arbeitsplätze;
- Dank Innovationen wie beispielsweise eine grüne Wasserstoffwirtschaft entstehen in Zukunft weitere hunderttausende Arbeitsplätze;
- Zudem ist der Anteil der Erneuerbaren an der Stromerzeugung für die Wirtschaft mittlerweile ein Standort- und Wettbewerbsfaktor geworden.
Dafür müssten an die früheren Erfolge beim Erneuerbaren-Ausbau angeknüpft werden, etwa durch höhere der Ausbaupfade und Zielkorridore im EEG und weniger bürokratische Hemmnisse. Denn die überwiegende Mehrheit der Menschen wolle die Energiewende – und diese Mehrheit brauche es auch, um sie zu realisieren, so Simone Peter: „Die Energiewende ist ein Mitmach-Projekt.“
Die Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Dr. Claudia Kemfert stellte anschließend eine neue Studie vor, die die Wahlprogramme der Parteien hinsichtlich der Klimapolitik überprüft. Das Ergebnis: Mit keinem der Programme der Parteien kann rechtzeitig das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens erreicht werden. Zudem plädierte Kemfert neben den drei bekannten Zielen Dekarbonisierung, Digitalisierung und Dezentralisierung für ein „viertes D“ – Demokratisierung. Denn die Energiewende könne und müsse von allen getragen werden – jeder könne profitieren.
Schließlich diskutierten fünf Bundestagskandidaten die Perspektiven der Energiepolitik: Dr. Markus Reichel von der CDU, Stephan Schumann von der SPD, Lea Fränzle von Bündnis 90/Die Grünen, Martin Richter von der FPD und Nina Treu von der Linken zeigten sich in der Frage einig, dass der Klimawandel bekämpft werden müsse. Unterschiede zeigten sich jedoch in den Fragen, wie und mit welchem Nachdruck dies geschehen müsse.
Die Vorträge und die Podiumsdiskussion wurden aufgezeichnet und werden zeitnah online gestellt. Der Vortrag von Prof. Dr. Kemfert ist bereits abrufbar:
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