Pressemitteilung: Klimaneutrales Sachsen bis 2032

VEE Sachsen e.V.
Pressemitteilung 02/2020 vom 02.12.2020

Klimaneutrales Sachsen bis zum Jahr 2032: Möglich und notwendig – aber wir müssen jetzt handeln!

VEE Sachsen zeigt Ausbaupfade für ein klimaneutrales Sachsen entsprechend internationaler Abkommen – Deutlich höhere Ausbauziele als im Koalitionsvertrag der Landesregierung nötig

Sachsen kann bis 2032 klimaneutral werden und damit das Pariser Klimaabkommen einhalten. Dafür sind allerdings enorme Anstrengungen nötig. Das zeigen Berechnungen der Vereinigung zur Förderung der Nutzung Erneuerbarer Energien (VEE) in Sachsen. Denn das Bundesland ist im bundesweiten Ranking im Ausbau Erneuerbarer Energien das Schlusslicht. Der VEE definiert gleichzeitig nötige Meilensteine und fordert nun zu koordiniertem Handeln auf.

Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Sachsen stagniert seit Jahren. Damit Deutschland dem Pariser Klima-Abkommen gerecht werden kann, muss Sachsen allerdings bis 2032 klimaneutral sein. Andernfalls ist Sachsens Anteil am Ziel, die Klima-Erwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken, in Gefahr – und die Region spürt bereits heute die Wucht des Klimawandels. Wie das Bundesland dieses Ziel erreichen kann, hat nun die VEE Sachsen e.V. berechnet.

Ausgangspunkt ist der Stromverbrauch – und zwar sektorenübergreifend. Bis zum Jahr 2032 steigt der Stromverbrauch voraussichtlich auf rund 42.870 GWh/a. Gründe hierfür ist die Koppelung der Sektoren – wobei der Wärmesektor (z.B. das Beheizen der Gebäude) und der Verkehrssektor ebenfalls auf Erneuerbare Energien setzen –, sowie die steigende Produktion von industriellem grünem Wasserstoff. Das entspricht einer Steigerung des Stromverbrauchs von mindestens 60 Prozent.

Deutschland müsste bereits 2030 mehr als 90 Prozent aus erneuerbaren Quellen gewinnen, will es im Jahr 2032 klimaneutral sein. Auf Sachsen heruntergebrochen bedeutet das:

  • Vor allem die Windenergie spielt darin eine Schlüsselrolle. 2030 müsste sie einen Anteil von rund 19.400 GWh/a zur Energieproduktion beisteuern, bis 2032 dann rund 22.480 GWh/a. Damit müssten rund 1.800 Windenergieanlagen mit einer Leistung von je 4 MW betrieben werden. Die dafür benötigte Fläche entspricht zwei Prozent der Fläche von Sachsen.
     
  • Die Photovoltaik, als zweitstärkster Sektor mit Ausbaupotenzial, müsste bis 2030 wenigstens 8.270 GWh/a und zwei Jahre später wenigstens 9.540 GWh/a beisteuern.

Das zukünftige Energie- und Klimaprogramm (EKP) der sächsischen Landesregierung wird nicht den Vorgaben des Pariser Klimaabkommens entsprechen. Die Ziele für den Ausbau der erneuerbaren Energien in Sachsen sind bereits dem Koalitionsvertrag zu entnehmen. Der Koalitionsvertrag berücksichtigt allerdings weder den steigenden Stromdarf noch die Notwendigkeit eines klimaneutralen Sachsens bis 2032. Nach dem Ausbauziel der Landesregierung ist ein Ausbauziel für Windenergie von bis zu 8.500 GWh/a bis zum Jahr 2030 geplant – benötigt werden aber rund 19.400 GWh/a.

„Sachsen als Energieland darf den Umbau der Energieversorgung zu Erneuerbaren nicht weiter verschlafen“, sagt Andreas W. Poldrack, Geschäftsstellenleiter der VEE Sachsen e.V., „Die Energiewende in Sachsen hin zur klimaneutralen Wirtschafts- und Lebensweise ist möglich. Aber nur dann, wenn alle Akteure, also Landes- und Kommunalpolitik, Wirtschaft und Verbände an einem Strang ziehen.“

Den gesamten Bericht können Sie unter folgendem Link einsehen:
https://www.vee-sachsen.de/artikel/klimaneutrales-sachsen-bis-2032
 


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Inhaltliche Rückfragen

Für inhaltliche Rückfragen zur Presseerklärung steht Andreas W. Poldrack, Geschäftsstellenleiter der VEE Sachsen e.V., zur Verfügung.

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